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Unser Besuch in Vietnam 2/6

20. November 2024 / Max

Besuch Bao Lan Office

Am nächsten Morgen wurden wir nach einem (zu kurzen) Frühstück wieder in der Hotellobby abgeholt. Diesmal ging es ins Bao Lan Office, einer Art Ausstellungsraum von Greenyarn im Osten von Ho-Chi-Minh-Stadt. Vor Ort trafen wir wieder Peter, der uns auch an diesem Tag begleitete.

Bao Lan Textiles ist ein vietnamesisches Unternehmen, das nachhaltige Textilien entwickelt und herstellt. 2012 etablierte Bao Lan die Marke Greenyarn, die sich auf die Beschaffung, Entwicklung und den Vertrieb von umweltfreundlichen Garnen für den vietnamesischen Markt konzentriert. Dabei setzen sie auf Materialien wie recyceltes Polyester, Bio-Baumwolle und Bambus.

Mit ihrer zweiten Marke W.ELL Fabric bietet Bao Lan seit 2019 auch nachhaltige Stoffe an. Sie selbst besitzen übrigens keine eigenen Produktionsstätten für Garne oder Stoffe. Stattdessen arbeiten sie mit einem Netzwerk an Partnerproduktionen zusammen. Das ermöglicht ihnen den maximalen Fokus auf Forschung und Entwicklung und ein großes Produktportfolio.

Übrigens: Den Gründer von Bao Lan, Quách Kiến Lân (auch bekannt als Dave Quách) trafen wir später auf unserer Reise in Hanoi persönlich.

Im Bao Lanh Office sahen wir erstmals die vielen verschiedenen Stoffe, die Bao Lan anbietet – darunter Textilien aus Bambus, recyceltem Polyester und natürlich auch aus Ananas.

Wie wir bereits am Tag zuvor gelernt hatten, beschränkten sich die Ananas-Stoffe auf einen Anteil von maximal 10% (bzw. 30% bei einem Stoff, der sich allerdings nur für Freizeithemden eignet, nicht für T-Shirts oder Pullis.

Stoff-Samples mit Ananas-Anteil im Bao Lan Office

Wir lernten mehr über die verschiedenen Gewebearten und welche der ausgestellten Stoffe sich für welche Kleidungsstücke eigneten. Z.B. eignet sich der Stoff mit 30% Ananasanteil leider nur für Freizeithemden, die Stoffe mit nur 10% Anteil eignen sich für T-Shirts, Hoodies und co. – je nach Gewebeart, Gewicht, etc.

Besuch: Garn-Fabrik

Viel Zeit hatten wir im Bau Lan Office leider nicht, bald ging es weiter zur Garnfabrik Tah Tong Textile Co.. Diese liegt östlich von Ho-Chi-Minh-Stadt, etwa 1,5 Stunden mit dem Auto entfernt.

Dort angekommen erhielten wir eine ausführliche Präsentation über Tah Tong Textile von Joseph, dem Account Manager bei Tah Tong. Tah Tong wurde bereits 1958 gegründet, damals noch nur als Textilfabrik. Inzwischen gibt es drei Business Units, darunter eben auch die Garnproduktion.

Tah Tong Textile Seminarraum

Diese umfasst zwei Garnfabriken, in denen sich unter anderem Cellulose oder eben auch einen Mix aus Ananas und Baumwolle. Sehr interessant fanden wir auch ihre Nutzung von “Australian GEC”.

Das steht für “Good Earth Cotton”, Baumwolle aus Australien, die mit intelligenten und regenerativen Methoden angebaut wird. Ziel ist die Minimierung des ökologischen Fußabdrucks und die Maximierung der Bodengesundheit.

Der gesamte Weg der Baumwolle ist dabei mit einem QR-Code rückverfolgbar – von der Farm bis zum Store. Genau das wollten wir ja sowieso für all unsere Produkte. Australien GEC wird auch als “world’s first climate positive cotton farm” bezeichnet. In der Zukunft wollen wir unsere Baumwolle unbedingt von dieser Farm beziehen.

Anschließend führte uns Joseph durch ihre Fabrik, die sich über zwei sehr große Hallen erstreckt, und erklärte uns die einzelnen Verarbeitungsschritte der Garnproduktion. Fotos durften wir leider keine machen.

Im Grunde besteht die Garnproduktion aus vier Schritten:

  1. Die Faserknäule werden grob auseinander gezogen
  2. Kardieren: Weiteres Auseinanderziehen und parallele Ausrichtung der Fasern
  3. Die Fasern werden durch Streckbänke gezogen, wodurch das Faserband feiner wird
  4. Spinnen: Das Faserband wird in einer Spinnmaschine verdreht –> Garn

Nach dem Besuch aßen wir zusammen mit Yumiko, Jasmin und Peter in einem kleinen vegetarischen Restaurant in der Nähe zu Mittag.

Besprechung in Hotel-Lobby

Am Nachmittag fuhren wir zurück zur Hotellobby und besprachen noch einige Themen zu unserer Kleidung mit Yumiko und Jasmin.

Unter anderem hatte Yumiko die Idee, kleine Icons zu designen (je nach Material z.B. eine Ananas, wenn Ananasblätter mit im Material verarbeitet sind) und diese mit auf die Kleidung zu sticken. Wir fanden die Idee super.

Abgesehen davon besprachen wir Themen wie das Design des Kleidungslabels und wie weit Bao Lan in Sachen SDGs (Sustainable Development Goals) war.

Gegen 17:00 ging es dann wieder zum Flughafen, wir machten einen Inlandsflug in den Norden nach Hanoi. Dort sollten wir am nächsten morgen den Gründer des Textilunternehmens Bao Lan Textiles treffen. An eine Reise mit dem Zug war leider zeitlich nicht zu denken – die einzige Zugverbindung von Ho Chi Minh nach Hanoi fährt etwa 1,5 Tage.

Am Abend waren wir wieder sehr erschöpft und gingen früh schlafen.

Nachhaltige Grüße
Max und Jörg von VSC

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