15. November 2024 / Max
Ankunft in Ho Chi Minh Stadt
Unser Flug nach Vietnam startete am Abend des 7. Oktobers in München. Der Nachtflug ging über Istanbul (2h Aufenthalt), sodass wir letztendlich am 08.10 gegen halb fünf in Ho Chi Minh Stadt landeten. Wir hatten bereits zwei Zimmer im Ibis Saigon Airport Hotel reserviert, was glücklicherweise zu Fuß in unter 10 Minuten vom Flughafen aus erreichbar ist.
Nach einer kurzen Pause und einer dringend benötigten Dusche machten wir uns am Abend auf den Weg zu einem ersten gemeinsamen Abendessen mit Yumiko und Jasmine.
Wir trafen uns in einem kleinen Restaurant in der Nähe unseres Hotels und hatten einen sehr angenehmen ersten Abend mit den beiden. Yumiko erzählte uns unter anderem, dass sie Hestia Fashion vor drei Jahren gegründet hat- ohne vorher selbst in der Kleidungsindustrie tätig gewesen zu sein. Wie wir auch musste sie sich also sämtliches Wissen über die Modebranche selbst aneignen.
Von Anfang an legte sie dabei den Fokus auf nachhaltige Materialien – in einem Land wie Vietnam, in dem Nachhaltigkeit noch nicht so im Trend ist wie bei uns, finden wir das sehr beeindruckend.
Erste Gespräche in Hestia’s Showroom
Am nächsten Morgen holten uns Yumiko und Jasmine in der Lobby unseres Hotels ab, mit dem Taxi ging es dann in den Showroom von Hestia Fashion, relativ zentral gelegen. Der Plan war es, Themen wie unser erstes Produktportfolio, die Schnitte und Materialien für dieses sowie Import-/Export-Auflagen und notwendige Zertifizierungen zu besprechen.

Der Showroom selbst ist relativ klein, ähnlich wie ein Flagship-Store, in dem Hestia eine ausgewählte Produktpalette ihres Gesamtportfolios anbietet. Dort trafen wir auch eine Art Werkstudentin, die neben der Uni für Hestia arbeitet und den Showroom betreut.
Wir setzten uns zusammen in den hinteren Teil des Showrooms an einen Tisch und wurden erstmal mit frisch gekochtem Tee und aufgeschnittener Jackfruit und Ananas begrüßt.
Die erste Hälfte des Vormittags besprachen wir ehrlich gesagt relativ wenig von den geplanten Themen, sondern unterhielten uns mehr über ganz andere Dinge.

Yumiko erzählte uns z.B. auch , dass Hestia aktuell an einem Reshare-Programm teilnimmt: Vor ihrem Showroom konnte man Kleidung, die man nicht mehr brauchte, wieder zur weiteren Nutzung / Verarbeitung abgeben – eine sehr nette & fortschrittliche Idee.
Nach einem produktiven Vormittag mit vielen neuen Anregungen gingen wir zusammen Mittagessen. Wir aßen Pho – Standard in Vietnam.




Erster Besuch: Textilfabrik
Nach dem Mittagessen fuhren wir mit dem Taxi zum Bau Bang Industrial Park, wo wir die Textilfabrik „Sue’s Corporate“ besichtigen wollten. Die Fahrt dauerte etwa zwei Stunden. Vor Ort trafen wir Peter, der uns bei den Fabrikbesuchen in Ho Chi Minh begleiten sollte und für Dave arbeitet, den wir in den kommenden Tagen noch kennenlernen würden. Cara, die Head of Marketing und Produktentwicklung bei Sue’s, führte uns durch die Fabrik.

Wir starteten in einem Meetingraum des Büros und bekamen eine kleine Einführung über Sue’s Corporate. Der Standort in Ho Chi Minh hat rund 50-60 Mitarbeiter und etwa 60 Maschinen für die Herstellung relativ einfacher Textilprodukte.
Dort erfuhren wir auch, dass im Augenblick nur ein bestimmter Prozentsatz an Ananasfasern in die Kleidung eingearbeitet werden kann. Diese sind wohl sehr dünn und reißen leicht, wenn der Anteil zu hoch wird. Je nach Stoff liegt das aktuell mögliche Maximum wohl bei 10-30%. Gemischt wird Ananas meistens mit Baumwolle, die leider oft aus Europa oder den USA importiert wird.
Nach der Einführung wurden wir von Cara durch die Fabrik geführt. Die Produktion erstreckt sich über zwei Etagen: Im ersten Stock werden die einzelnen Garne in automatisierten Maschinen zu Stoffen verarbeitet. Im oberen Stockwerk werden die fertigen Stoffe kontrolliert und verpackt. Für uns war es wirklich etwas Besonderes und sehr beeindruckend, die Abläufe vor Ort zu sehen – man bekommt so ein viel besseres Verständnis für die Stoffproduktion.

Am Abend gingen wir wieder mit Yumiko und Jasmine essen – diesmal in ein ausgezeichnetes vegetarisches Restaurant.
Anschließend gingen wir früh ins Bett – wir spürten den Jetlag und am nächsten Morgen sollte es wieder früh losgehen.
Nachhaltige Grüße
Max & Jörg von VSC